Einbindung in die Region

Die Einbindung des CAAS in die Region ist uns besonders wichtig. Das gesamte Konzept des Projekts basiert auf einer transparenten und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Menschen der Region. Das  CAAS hat an den genutzten Liegenschaften kein Eigentum erworben, sondern sich in Form von Partnerschaftsverträgen mit den Kommunen deren unbefristete Nutzung gesichert. Zwei der vier Liegenschaften des CAAS hat die ländliche Kommune Siby dem CAAS gegen eine symbolische Pacht zur unbefristeten Nutzung überlassen: den Campus und den Annex. Die Familie des Dorfchefs von Kalassa, Kalifa Konaté, übertrug dem CAAS das Eigentum an den beiden weiteren Geländen, dem Complexe Agricole (5 ha) und dem Schulgarten (1 ha), kostenlos.

Die Entwicklung des Dorfes Kalassa

Das Dorf Kalassa stellt uns die Grundstücke für das CAAS kostenlos zur Verfügung. Im Gegenzug macht das CAAS Beiträge zur Entwicklung des Dorfes. Mit dem Dorfchef, Kalifa Konaté, und seinem Dorfrat gibt es einen es häufigen und fruchtbaren Austausch zur Lösung aller grundsätzlichen und praktischen Probleme.

Das Dorf Kalassa

Schulbau und Gesundheitszentrum

Der Wiederaufbau der von einem Sturm zerstörten Grundschule des Dorfes in Zusammenarbeit mit Häuser der Hoffnung e.V. war ein Akt nachbarschaftlicher Hilfe, der die Grundlage für das freundschaftliche Vertrauensverhältnis mit dem Dorf bildete. Die Firma Yandalux GmbH stattete die Schule außerdem mit einer kleinen Solaranlage für die Beleuchtung der Klassenräume aus.

Im Dorf Guéna, Kalassa verbunden, aber oben auf dem Mandingo-Plateau gelegen, finanzierte das CAAS 2023 mithilfe einer privaten Spende eine Grundschule anstelle einer von einem Sturm abgedeckten Halle, die zuvor für diesen Zweck gedient hatte. 

In Kalassa selbst bereitet das CAAS die Erweiterung der Grundschule um die Klassen 7 bis 9 vor (der sogenannte second cycle). Diese Erweiterung dürfte im Jahr 2024 abgeschlossen sein. 

Mit Unterstützung der Heidehof Stiftung Stuttgart konnte die baufällige frühere Geburtsstation in Kalassa zu einem modernen ländlichen Gesundheitszentrum mit Krankenabteilung samt Ambulanz und Entbindungsstation ausgebaut werden. Der Komplex soll als Centre de Santé Communitaire (CESCOM) anerkannt werden und für durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geförderte Krebsvorsorgeuntersuchungen genutzt werden.

  • Grundschule in Kalassa
  • Neue Schulbänke
  • Schulspeisung
  • Die neue Geburtsstation
  • In der Geburtsstation
  • Komittee für das Gesundheitszentrum

Entwicklungsplan

Für das Dorf war die im Jahr 2022 abgeschlossene Arbeit an einem Dorf-Entwicklungsplan samt topographischer Erfassung von zentraler Bedeutung. Alle Einwohner mussten sich über den Verlauf von Plätzen, Straßen und Gassen einigen und damit zugleich über die  eigenen Grundstücksgrenzen. Das war eine unabdingbare Voraussetzung für die Elektrifizierung und Wasserversorgung des Dorfes. 

Dorfversammlung zu den Themen Elektrifizierung und Wasserversorgung in der renovierten Grundschule von Kalassa

Wasserversorgung und Elektrifizierung 

Die Wasseranlagen des CAAS (Bohrbrunnen Tauchpumpen, Wassertürme) sichern über acht Zapfstellen die Versorgung des Dorfes mit Trinkwasser. Bereits 2022 wurde eine durch die Brunnenanlage des Schulgartens gespeiste Zapfstelle eigerichtet, an der sich die Dorfbevölkerung in der Trockenzeit kostenlos mit Trinkwasser versorgen kann. 

Die beiden Photovoltaik-Anlagen auf dem Campus (130 kWp) und auf dem Landwirtschaftsbetrieb (170 kWp) werden derzeit miteinander verbunden und sollen ab Ende des Jahres 2023 neben dem CAAS selbst die rund 50 privaten Höfe des Dorfes plus bis zu 5 kleingewerbliche Betriebe mit Strom versorgen. Zugleich wird eine öffentliche Beleuchtung von Straßen und Plätzen eingerichtet. Haushalte und Betriebe erhalten ein- bzw. dreiphasigen Zähler. 

Strom und Wasser – eine Neuheit für das Land – sind über aufladbare Kreditkarten zu beziehen, um die Probleme mit unbezahlten Rechnungen zu vermeiden, die in Mali sonst oft die Grundversorgung lähmen. Die Gebühren für Strom und Wasser sollen nicht nur die Kosten des laufenden Unterhalts decken, sondern auch einen Deckungsbeitrag für die Ausbildung erwirtschaften.

Das Wasser ist dem gleichen Preis erhältlich, den die landesweit agierende Société Maligne de la Gestation des Eaux Potables (SOMAGEP) ihren Kunden brechet, 500 FCFA (0,76€) pro Kubikmeter. Der Preis für die Elektrizität wird sich auf ca. 150 FCFA (0,25 €) pro Kilowattstunde belaufen.

Verkehrsberuhigung und Begrünung 

Der Bau mehrerer Straßenschwellen Route Nationale Nr. 5, zuvor eine Rennstrecke für Lastwagen, hat für eine wirkungsvolle Verkehrsberuhigung gesorgt. Im Rahmen eines feierlichen Baumpflanzungstages im Beisein zahlreicher Würdenträger im August 2022 wurden 500 Cailcédrats (Khaya Sénegalensis) zwischen der Ausfahrt Kalassa und dem Campus in Siby gepflanzt. Die Aktion war gemeinsam durch das CAAS, der Stadtverwaltung von Siby und dem technischen Dienst der Forstverwaltung vorbereitet worden. 

Gemeinschaftsgärten in den Dörfern des Mandé

  • Neue Interessentinnen im Gemeinschaftsgarten in Dissoumana
  • Bei der Arbeit in Dissoumana
  • Pflege der Beete in Dissoumana
  • In Dissoumana, November 2023
  • Im Gemeinschaftsgarten in Siby
  • Ernte von grünem Blattgemüse in Siby

Die Absolventinnen der Kurse des CAAS sind sehr motiviert, sich landwirtschaftlich selbständig zu machen, meist in kleinen Kooperativen (Benkadi).

Die Gründung von Gemeinschaftsgärten in den Dörfern des Mandé als eine logische Ergänzung der Ausbildung, die auf das selbständige kleinbäuerliche Wirtschaften vorbereitet. Vor allen Dingen sollen die von den Frauen erlernten Fähigkeiten in den weiteren ländlichen Raum und nicht nur in die unmittelbare Umgebung hineinwirken.

Bereits 10 solcher Zusammenschlüsse sind aus den Kursen des CAAS hervorgegangen und haben mit Hilfe der Förderung es CAAS Gärten gegründet. 

Die Initiativen müssen die Nutzungsrechte für ein Grundstück in ihrem jeweiligen Dorf selbst verhandeln und vorweisen. Sie erhalten eine Erstausstattung an Werkzeugen und Saaten, eine Umzäunung des Grundstücks, einen Solarbrunnen mit einem kleinen Wasserturm mit Zisterne und ein Verteilersystem mit drei oder vier Entnahmestellen. 

Typischer Weise handelt es sich um Flächen von einem halben bis maximal zwei Hektar. Je mehr Frauen eines Dorfes sich neben den Auszubildenden des Zentrums um einen Platz in einem Gemeinschaftsgarten bewerben, umso kleiner wird die zugewiesenen Parzelle. Einige Gruppen von Abgängerinnen haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam Maniok zu produzieren.

Dass CAAS hat die Absicht, diese Zusammenschlüsse systematisch zu fördern. Wir gehen davon aus, dass sich, je nach Größe der Gruppen und der zu Verfügung stehenden Grundstücke bald zwei oder drei Standardtypen für diese Gärten herausbilden werden.