Lage

Siby ©TravelTelly 

Mali, ein Binnenland in Westafrika, ist mit über 1,2 Millionen Fläche etwa dreimal so groß wie Deutschland und in der Nord-Süd-Achse 1700 km überspannt Mali und damit mehrere Klima- und Vegetationszonen. Zwei Drittel des Landes sind Wüste oder sehr regenarmes Land. Der Norden liegt ganz überwiegend in der Sahara. Sie umfasst eine Viertel des Landes und ist fast menschenleer. An der südlichen Grenze befinden sich die alten Handelsplätze Timbuktu und Gao. 

Ein weiteres Viertel bildet die südlich angrenzende Sahelzone. Dieser mittlere Landesteil ist eine Region, die durch Trockensteppe und Dornensavanne mit Akazienarten geprägt ist. Die Bevölkerungsdichte beträgt hier meist weniger als 10 Einwohner pro Quadratkilometer, der Jahresniederschlag 700 bis 1200 mm. Die Lebensgrundlage der überwiegend Voll- und Halbnomaden dort ist die Weidewirtschaft, im südlicheren Bereich auch der Hirse- und Sorghum-Anbau und im Dogonland der Scharlottenanbau.

Fährboot auf dem Niger

Die meisten der etwa 20 Millionen Einwohner Malis leben im fruchtbareren Feuchtsavannengürtel des südlichen Drittel des Landes. Südlich von Bamako, wo auch Siby und Kalassa liegen, werden alle für den westlichen Sudan typischen Kulturpflanzen mit Erfolg geerntet. Das Niger-Binnendelta in der Landesmitte, das eine Fäche von 20 000 km² erreichen kann, bietet Weidegründe, Fischereigebiete und wasserreiche Flächen für den Reisanbau. Obwohl Mali mit dem Fluss Niger über eine wichtige Lebensader verfügt, leidet es unter seiner Binnenlage. Die Mehrheit der Erwerbstätigen ist in der Landwirtschaft beschäftigt, doch Abholzung, Abnahme der Bodenfruchtbarkeit, ungenügendes Saatgut, starkes Bevölkerungswachstum, Klimawandel und die damit spärlicher werdenden Niederschläge lassen die Pro-Kopf-Erträge aus dem Ackerbau sinken, die ländliche Armut zunehmen und erzeugen Landflucht.

Mali weist ein fast eintöniges flaches Relief auf, besitzt aber in mehreren Regionen Reste alter Massive und Tafelberge, z.B. die eindruckvollen Falaises im Dogonland mit ihren besonderen Lehmbauten oder die Mandingberge südwestlich von Bamako. Direkt an diesen malerischen Sandsteinbergen liegt bei Kalassa und Siby das Centre Agro-Alimentaire Siby  (CAAS) und diese Lage ermöglicht uns den Zugang zu genügend Wasser.

Die politische Situation ist in Mali seit einem Aufstand separatistischer Tuareg und islamistischer Rebellengruppen im Norden Malis 2012 instabil. Im August 2020 und Mai 2021 gab es jeweils Militärputsche. Das Land befindet sich in einer Transitionsphase außerhalb der verfassungsmäßigen Ordnung. Im Norden und im Zentrum des Landes kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Die Korruption grassiert. Die Abwendung von Frankreich und die Hinwendung der Junta nach Russland auch mit Hilfe der Wagnertruppen ist beunruhigend. Im Süden des Landes, wo das CAAS angesiedelt ist, ist die Lage aber ruhig. Die Verwerfungen im politischen Überbau sind hier kaum wahrnehmbar. 

Auszubildende im Schulgarten des CAAS © Matthias Kestel

Aktuelle Informationen

 Die Länderseite des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bietet eine guten Überblick zur derzeitigen Lage in zu Mali.

Knapp, übersichtlich und aktuell sind die folgenden englischsprachigen Seiten:

BBC News Country Profile – Mali

Ethnologue / Languages of the World – Mali

Lage des CAAS im Mandé

Das CAAS ist in der Kleinstadt Siby und dem benachbarten Dorf Kalassa angesiedelt, 60 km südwestlich der malischen Hauptstadt Bamako.  Die Orte gehören zum Kreis Kati, die übergeordnete Region ist Koulikoro. Sie umgibt auch den Verwaltungsdistrikt von Bamako.

Beide Orte liegen in der “commune” Mandé in Mali (ein weiterer Teil liegt in Guinea), die 20 ländliche Gemeinden mit 145  Dörfern und einer Bevölkerung von rund 450.000 Einwohnern umfasst. Die Bevölkerung des Mandé besteht im Wesentlichen aus Malinke und Bambara, zwei Ethnien, die traditionell Ackerbau betreiben.

Siby ist eine ländliche Kleinstadt, die außer Kalassa noch 20 weitere  Dörfer umschließt und nach dem letzten Zensus eine Bevölkerung von etwa 26 600 Einwohnern hat. Sie liegt in der Ebene südlich des Mandingo-Gebirges, einer bis zu 457 m hohen, aus Sandstein bestehenden Bergkette,  die durch Erosion zu dramatischen Hügeln und Klippen geformt wurde.

Im Dorf Kalassa leben etwa 50 Familien, von denen die meisten von der Landwirtschaft leben…. (Mehr Info)

Karte: W. Straub 2022