Der Campus


Zweieinhalb Kilometer westlich von Siby, am Rande des Dorfes Kalassa, befindet sich direkt an der Nationalstraße 5 der Campus des CAAS. Er beherbergt dessen schulischen und kulturellen Teil sowie die kleine Verwaltung. Das Gelände umfasst etwas mehr als einen Hektar. Die Bauarbeiten begannen im Oktober 2018. Im Februar 2021 wurde der Campus vom malischen Ministerpräsidenten eingeweiht.

  • Luftaufnahme des Campusgeländes
  • Das Eingangstor
  • Blick in den Campus
  • Gästehäuser und fortgeschrittene Begrünung im Frühjahr 2023
  • Teambespechung in einem der Verwaltungsgebäude

Außenanlagen

Was den Campus von Institutionen ähnlicher Genres in Mali auf den ersten Blick unterscheidet, ist dessen Einbettung in einen Garten. Dieser orientiert sich bewusst am Parc National in Bamako und beginnt bereits vor dem Tor. Alle auf dem Gelände vorhandenen Bäume wurden erhalten und sie haben sich, obgleich bereits fast ausgewachsen, in sechs Jahren mit Bewässerung noch einmal erstaunlich entwickelt.

Hinzu gekommen sind auf dem Gelände insgesamt rund 2.000 Quadratmeter Garten in eingefassten Flächen und Sickerbeeten für das Regenwasser von den Dächern. Gepflanzt wurden nur afrikanische Species, insbesondere solche aus dem Sahel. Dadurch entsteht nicht nur eine dem Auge gefällige Atmosphäre, sondern auch ein deutlich angenehmeres Kleinklima. Für die (heutzutage obligatorischen) Hochzeitsfotos zogen die Fotografen aus dem Mandé mitsamt den Hochzeitsgesellschaften früher bis nach Bamako. Heute nehmen sie den Campus oder den Eingang zum Complexe Agricole des CAAS als Kulisse.

Zwei Gärtner pflegen die Grünanlagen jahraus, jahrein und halten sie in einem stets präsentablen Zustand, der von sämtlichen Gästen – auch den zahlreichen Schulkindern während der großen Nachhilfekurse in den Schulferien – absolut respektiert wird. Hier wirft niemand achtlos Plastiktüten oder Papier auf den Boden. 

Kultur-Hangar

Im Zentrum der Anlage befindet sich ein erhöhter, nach allen Seiten offener, gut beschatteter Hangar. Er ist mit einer Lautsprecheranlage und Projektionsfläche ausgestattet und funktioniert als multimediales Kulturzentrum. Wie die meisten anderen Gebläute auf dem Campus auch, ist er von durchbrochenen Schattenpaneelen umgeben. In die sind symbolträchtige Figuren aus der Bogolan Kultur eingefräst. 

Der Hangar bietet neben einem Versammlungsort für die Auszubildenden, der auch als Gymnastikfläche dient, bis zu 400 Gästen Sitzplätze für landwirtschaftliche Fortbildungskurse, Lehrerkonferenzen, Gemeindetreffen, Musikveranstaltungen, Schulwettbewerbe, Nachhilfekurse und vieles andere mehr. Es ist weit und breit der einzige solche Ort und wird deshalb gerne benutzt.

  • Der Hangar vor dem Berg Kamadjan Kulu

Klassenräume

Der Campus verfügt neben dem offenen Hangar über einen Klassenraum mit 60 Plätzen sowie einen mit Lautsprechern ausgestatteten Seminarraum mit 30 Plätzen plus überdachter Erweiterungsfläche im Freien. Im gleichen Gebäude sind auch die kleine Bibliothek mit dem Lehrmaterial und das Labor untergebracht.

Internate

In zwei Internaten können insgesamt bis zu 76 Auszubildende in Mehrbettzimmern und Doppelstockbetten untergebracht werden. Sie sind mit Duschanlagen, Toiletten und Becken zum Wäschewaschen ausgestattet. Jede Woche werden die Bettbezüge und die Handtücher gewechselt,

Jährlich finden zwei sechsmonatige Ausbildungskurse statt: April bis September (Regenzeit) und Oktober bis März (Trockenzeit). Die Betten sind an 320 Tagen im Jahr belegt. Während des Kurses haben die Auszubildenden in der Regel drei verlängerte Wochenenden frei, für Besuche zu Hause.

  • Unterbringung auf dem Campus
  • Mehrbettzimmer
  • Wohngebäude 2
  • Auszubildende vor einem der Wohngebäude
  • Blick in einen der Waschräume
  • Innenhof des Wohngebäudes 2

Kantine

Vier Köchinnen bereiten tagtäglich drei Mahlzeiten für die Aus- und Fortzubildenden. Beim Kochen wird auf Holz, Holzkohle und Gas verzichtet. Gekocht wird auf großen professionellen Elektroplatten, mittags meist für rund 100 Personen. 

Die Hauptmahlzeit besteht – wie überall in Mali – aus einer großen Portion Reis, Mais oder Hirse mit Soße aus den grünen Blättern von Süßkartoffel, Maniok, einer Jute-Pfanze oder Amaranth, sonst aus Okra, Tomaten, Zwiebeln, afrikanischen Auberginen und Kürbis oder aus Erdnusspaste wie einer (für europäische Verhältnisse) kleinen Beigabe aus Fleisch (für 100 Personen im Schnitt 4 kg). Besonders beliebt ist der „Riz au gras“ mit allen oben genanten Zutaten, meist am Freitag oder bei festlichen Anlässen.

Die Grundnahrungsmittel wie Reis, Mais, Hirse und Zucker werden zwei Mal im Jahr gekauft und eingelagert, in der Regel jeweils zu Beginn des neuen Kurses. Gemüse, Kartoffeln und Süßkartoffeln kommen frisch aus dem Schulgarten. Geschlachtet wird nach Bedarf und das Fleisch tiefgefroren, meist ein Rind alle drei bis vier Wochen.

Neben den 24 Essplätzen im Innenraum gibt es für alle Essplätze im Freien. Wie in Mali üblich, essen die meisten mit der Hand gemeinsam aus der Schüssel – jeweils zu fünft, selten mehr. 

Bei größeren Anlässen holen die Köchinnen weitere Hilfe aus der Umgebung. Bei der Einweihung des Campus (2021) und der des landwirtschaftlichen Betriebes (2024) verköstigten sie 600 Gäste.

  • Die Kantine auf dem Campusgelände
  • Außenbereich der Küche
  • Essplatz im Freien
  • Das Küchenpersonal

Hausmeisterei

Die Hausmeisterei liegt neben der Küche. Hier werden Handtücher und Bettwäsche gewaschen, gebügelt und repariert. Von hier aus werden auch alle Einrichtungen gewartet, instand gehalten oder gesetzt, insbesondere natürlich die elektrischen und sanitären Einrichtungen sowie die Türen und Fenster im Inneren, die Solaranlagen, Regenrinnen und Wasserabläufe im Äußeren. Bei der bewusst offenen Bauweise und dem Leben weitgehend im Freien müssen alle Flächen täglich von Blättern, Staub und Sand befreit werden. Das besorgen Frauen aus dem Dorf in morgendlicher Teilzeitarbeit.

Weitere Gebäude

Für besondere oder internationale Gäste stehen auf dem Campus zwei klimatisierte Häuser zur Verfügung. Sie umfassen je ein Schlaf- und ein Arbeitszimmer mit Schreibtisch, Dusche und Toilette.

  • Die Gästehauser auf dem Campus
  • Einfache Inneneinrichtung

> Lesen Sie hier mehr über die technische Ausstattung des Campus

Weitere Liegenschaften des CAAS:

> Annex

> Complexe Agricole – Kalassa 1

> Der Schulgarten – Kalassa 2