Die Gründung von Gemeinschaftsgärten ist eine Ergänzung zur Ausbildung des CAAS, die Frauen auf eigenständiges kleinbäuerliches Wirtschaften vorbereitet. Seit 2023 hat das CAAS deshalb die Anlage und Ausstattung zehn solcher Gärten in der Region des Mandé gefördert. Fünf weitere sollen in den nächsten zwei Jahren folgen.
Benkadi in den Dörfern des Mandé
Die Absolventinnen der CAAS-Kurse sind hoch motiviert, sich in der Landwirtschaft selbstständig zu machen. Die Fähigkeiten, die die Frauen in den Kursen des CAAS erworben haben, sollen in den weiteren ländlichen Raum hineinwirken.
Frauen in der Sahelzone schließen sich zu verschiedenen Zwecken zu Gruppen, den „Benkadi“, zusammen: zum Sammeln, Pflanzen, Jäten, Ernten, Trocknen oder Verarbeiten von Nahrungsmitteln. Diese Gruppen spielen eine wichtige Rolle im sozialen Leben und sind für die Frauen eine Art Lebensversicherung. Sie bieten Schutz, verlangen aber auch Disziplin.
Gärten gehören zu den Dingen, die man gemeinsam tut und die die Kräfte einer Einzelnen übersteigen. Die Gärten dienen nicht nur dem Eigenbedarf der Familie, sondern bieten in der langen Trockenzeit (sechs bis acht Monate) durch den Verkauf von Gemüse eine Einkommensquelle.
Der Aktionsradius der Frauen wird vor allem durch die Hausarbeit und die Versorgung der Kinder bestimmt. Während die Felder, die meist von Männern bewirtschaftet werden, oft kilometerweit vom Dorf entfernt liegen, befinden sich die Gärten in der Nähe der Dörfer.
Wichtigste Voraussetzungen: Wasser und Zäune
Der Grundwasserspiegel liegt heute viel tiefer als in der Vergangenheit. Wassertragende Schichten erreicht man erst erst in einer Tiefe von 50 Metern und mehr. Für einen Gemeinschaftsgarten braucht man idealerweise einen Bohrbrunnen, eine Solaranlage mit Tauchpumpe und ein kleines Verteilernetz mit vier bis sechs Wasserhähnen.
Wichtig ist auch der Schutz des Gartens durch einen Zaun. Während der Regenzeit wird das Vieh drei Monate lang Hirten anvertraut, die mit ihm in den Busch ziehen. Die restlichen neun Monate des Jahres laufen Rinder, Schafe und Ziegen frei herum und fressen, was grünt. Ein Garten erfordert eine Einfriedung mit hohem Maschendraht. Die traditionelle Kombination von Hecken (Euphorbien) und Matten ist aufwändig, da sie anfällig für Termiten ist alle Jahre zu ersetzt oder ergänzt werden muss.
Planung und Anlegen der Gärten
Das CAAS hat das sachkundige Personal für die Feststellung des Bedarfs, die Prüfung der Böden, die Planung und die Aufbereitung der Flächen. Die Initiativen müssen die Nutzungsrechte für ein Grundstück in ihrem jeweiligen Dorf selbst verhandeln und vorweisen.
Gärten mit einer Größe von etwa einem Hektar haben sich im Hinblick auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis als günstig erwiesen. Jede Frau hat (je nach Garten) zwischen fünf und zehn schmale Beete (1 m breit). Insgesamt werden in den Gärten rund 6.500 Beete mit einer Gesamtfläche von 57.000 Quadratmetern bewirtschaftet.
Die Kosten für die Bohrung des Brunnens und der Installation des Verteilernetzes für das Wasser, die Umzäunung und Herrichtung der Fläche (Roden, Pflügen etc.) und eine Erstausstattung an Werkzeug belaufen sich auf ca. 1000 Euro pro Frau. Investitionen dieser Größenordnung wären für die Frauen in der Region unerschwinglich und die Risiken des Gartenbaus (Schädlinge, Wasserausfall u.ä.) waren für sie nicht tragbar, wenn man die Investition auf Kreditbasis vergäbe. Das gliche einer Schuldenfalle. Die Einrichtung der Gärten sind also eine Investition, die nicht erwirtschaftet werden kann, eine Spende des CAAS an die Gemeinschaft. Für das Saatgut und die erforderlichen Rücklagen für die Instandhaltung sind die Gruppen nach dem ersten Jahr selbst verantwortlich.