Anfang September kamen im CAAS 40 neue Jungbullen zur Mast an. Es ist bereits die dritte Bullenmast im CAAS. Wie bei der letzten Gruppe sind es 40 Tiere. Von der letzten Gruppe wurden 30 Tiere zum Opferfest Tabaski (Eid ul-Adha) verkauft, 10 zur Reserve behalten.
Aktuelles
Einfriedung des Schulgeländes
Zum Schutz der Kinder wird das Gelände der Grund- und Mittelschulen in Kalassa mit einer Hecke umgeben. 33 Jugendliche aus dem Dorf helfen, 600 Sträucher zu pflanzen und mit Schutzkörben zu umgeben. Sie werden auch die Bewässrung der Pflanzen übernehmen.
ISAP Praktikanten
Das CAAS betreut gegenwärtig mehrere Praktikanten, die eine vierjährige Ausbildung im Institut Sylvo Agro-Pastoral (ISAP) in Siby absolvieren. Das ISAP ist eine staatliche Schule mit Ausbildungsgängen in den Bereichen Landwirtschaft, Viehzucht und Forstwirtschaft. Im CAAS sammeln die Praktikanten Erfahrungen in der praktischen Umsetzung der Lehrinhalte. Es ist die erste Zusammenarbeit der beiden Lehrinstitutionen.
Hofladen
Die Regale des Hofladens des CAAS auf dem Gelände von Kalassa 1 sind erfreulich gut mit im eigenen Betrieb hergestellten Lebensmitteln gefüllt. Von der in der malischen Küche beliebten Erdnusspaste, über getrocknete Zwiebeln, Tomaten und Paprika, Gewürze, Säfte, Sirup, Öl und Milch können hier zum Beispiel erstanden werden. Die Produkte verkaufen sich gut.
Schulbau in Kalassa
Das CAAS erlebt bei der Aufnahme der jungen Frauen in den sechsmonatigen Grundkurs die Mängel des ländlichen Schulsystems ganz hautnah. Es setzt sich deswegen sehr für die Förderung der allgemeinen Schulbildung in Siby und im Mandé (dem 20 Kommunen umfassenden Landstrich um Siby herum) ein.
Seit einigen Jahren gibt es ein Schulamt eigens für den Mandé, ein so genanntes Centre d’Animation Pédagogique (CAP). Dieses CAP ist Nachbar des CAAS und hält unter anderem seine Lehrerkonferenzen unter dem multifunktionellen Hangar auf dem Campus des CAAS ab.
Im CAAS finden auch jährlich Schulwettbewerbe und die intensiven Nachhilfe-Sommercamps statt, die dazu dienen, die Lücken des vergangenen Schuljahres ein bisschen zu schließen. An ihnen nehmen hunderte von Schüler(inne)n teil.
Durch den regelmäßigen und vertrauten Austausch mit den Fachlehrern des CAP auf der einen und dem Leiter der Grundschule von Kalassa auf der anderen Seite ist das CAAS auf die große Schieflage bei dem sogenannten second cycle gestoßen, den Klassen 7 bis 9 der eigentlich obligaten Grundschule. Mehr als einhundert jugendliche Schüler(innen) im Alter von 13 bis 16 Jahren machen sich zwei Mal am Tag auf den 3 km langen Marsch zu der hoffnungslos überfüllten Schule in Siby. Für diese Jugendlichen ist Schulbildung und die Beherrschung der wesentlichen Kulturtechniken, Lesen, Schreiben und Rechnen, der einzige Ausweg aus der ländlichen Armut.
Die Grundschule in Kalassa ist keine staatliche Schule. Sie gehört als école communautaire dem Dorf selbst und steht auf dörflichem Grund und Boden. Sie liegt im Ortskern und dient auf diese Weise zugleich als Versammlungsort. Dies war eine wesentliche Voraussetzung für die Förderung.
Mit diesem Bau ließ sich das bereits vorhandene Schulgelände sinnvoll ergänzen und einen Schulhof bilden. Das gesamte, zuvor ungeschützte, Gelände wird mit einer dichten Hecke umgeben und der Schulhof mit Schatten spendenden Bäumen bepflanzt. Im Zentrum des Schulhofs befindet sich eine Wasser-Entnahmestelle des, vom CAAS eingerichteten, dörflichen Trinkwassernetzes.
Um nicht allein dem oben beschriebenen Mangel an Schulplätzen abzuhelfen, sondern zugleich ein Beispiel zu setzen, wie eine solche „Mittelschule“ heute aussehen kann, ist das Gebäude grundsätzlich anders konzipiert als die regulären Schulgebäude. Es ist natürlich belichtet (Oberfenster und Glas-Louvres), klimagerecht orientiert (Ost-West) und quer belüftet. Man kann aus den Klassenzimmern hinausschauen. Es ist rundum beschattet und von Bänken umgeben. Das Schulgebäude ist an das dörfliche Stromnetz angeschlossen. Beleuchtung und Ventilatoren ermöglichen die Nutzung auch abends und in der heißen Zeit.
Zur Finanzierung des Baus dieser Schule haben großzügige private Spenden beigetragen. Den Betrieb des schwierigen ersten Schuljahres fördert eine Spende des Häuser der Hoffnung – Schulbildung für Afrika e.V. in erheblichem Maß.
Das CAAS im Malischen Radio
Einer der bekanntesten Radio-Journalisten Malis, Kassim Traoré, berichtete am 6. Juli direkt aus dem und über das CAAS.
Das CAAS Team war sehr erfreut, zu hören, dass die Sendung auch weit über die Grenzen hinaus von der Malischen Diaspora wahrgenommen wurde – ein malischer Doktorand in den USA meldete sich im Anschluss mit der Anfrage zur Möglichkeit eine Praktikums beim CAAS.
Kassim Traoré stellt außerdem jeden Donnerstag im Radio eine Vignette aus Barbara Papendieck’s Blog und dem daraus hervorgegangenen Buch „Das andere Mali” auf Bambara vor.
Neue Erdnuss-Röstmaschine
Anfang Juni konnte das CAAS eine neue Erdnuss-Röstmaschine der Firma Pisto Maschinenbau in Betrieb nehmen. Chargen von 25 kg können nun innerhalb von 20 Minuten gleichmäßig geröstet werden.
Erdnüsse werden in der Malischen Küche zum Beispiel als Basis einer sehr beliebten Sosse verwendet.
Besondere Ehrung
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Dr. Gunthard Weber
Wir freuen uns sehr über die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande an Dr. Gunthard Weber. Die Auszeichnung wurde im feierlichen Rahmen des Neujahrsempfanges der Stadt Wiesloch von Oberbürgermeister Dirk Elkemann überreicht. Eine Laudatio unseres Projektkoordinators Dr. Henner Papendieck gab dem Publikum mithilfe von beeindruckendem Bildmaterial Einblick in die Arbeit in Mali, für die Gunthard Weber gewürdigt wurde: Zunächst in dem, vor 20 Jahren gemeinsam mit seiner Gattin Nele Weber-Jensen und dem Ehepaar Ruth und Wilfried Hoffer gegründeten Verein Häuser der Hoffnung – Schulbildung für Afrika e.V., seit 2017 mit Fokus auf das hier dokumentierte Centre Agro-Alimentaire Siby (CAAS).
Gunthard Weber dankte den Mitarbeiter*innen, Unterstützer*innen und Spender*innen der Projekte, allen voran der Klaus-Tschira-Stiftung, ohne die die Verwirklichung dieses modellhaften Unternehmens nicht möglich gewesen wäre.
Wir freuen sehr über diese wohlverdiente Ehrung und gratulieren herzlich!