Ausbildungsbeginn trotz Krise

Mit knapp zweiwöchiger Verspätung hat der neue Grundkurs am CAAS begonnen. 40 der rund 150 vorausgewählten Bewerberinnen konnten ihre Ausbildung bisher antreten. Aufgrund der landesweiten Treibstoffknappheit ist vielen Kandidatinnen die Anreise zur Aufnahmeprüfung derzeit nicht möglich. Sobald sich die Lage entspannt – worauf wir hoffen – werden weitere Auszubildende zur Kursgruppe hinzustoßen können.

Die Treibstoffkrise hat Mali in den vergangenen Wochen stark belastet. Die militante Gruppe Jama’at Nusrat al-Islam wal-Muslimin (JNIM) blockiert seit Anfang September die wichtigsten Einfuhrstraßen aus Senegal und Côte d’Ivoire und hat mehrfach Anschläge auf Tanklaster verübt. Viele Tankstellen sind geschlossen, der öffentliche Verkehr steht still, Stromausfälle gehören zum Alltag. Schulen und Universitäten mussten vorübergehend schließen, und die Preise für Grundnahrungsmittel und Transport sind deutlich gestiegen.

Am CAAS kann der Betrieb trotz dieser schwierigen Umstände weitgehend aufrechterhalten werden. Das Zentrum bleibt ein Ort der Stabilität und Sicherheit: Wasser, Strom, Unterkunft und regelmäßige Mahlzeiten sind gewährleistet – für viele junge Frauen in Mali derzeit keine Selbstverständlichkeit.

Viele Mitarbeiter*innen wohnen im Annex direkt gegenüber des Campus und sind für den Arbeitsweg nicht auf Treibstoff angewiesen. Die Eigenversorgung mit Solarstrom und Trinkwasser zeigt die angestrebte Resilienz des Zentrums. Ausbildung, Landwirtschaft und Versorgung der Teilnehmenden können weitergeführt werden.

Wir beobachten die Situation aufmerksam und bemühen uns, soweit möglich, vorausschauend zu handeln, um Sicherheit, Kontinuität und Versorgung im Betrieb sicherzustellen.

Neue Auszubildende beim Abendessen
Mahlen und Verpacken von Ingwer und Chili