Das CAAS erlebt bei der Aufnahme der jungen Frauen in den sechsmonatigen Grundkurs die Mängel des ländlichen Schulsystems ganz hautnah. Es setzt sich deswegen sehr für die Förderung der allgemeinen Schulbildung in Siby und im Mandé (dem 20 Kommunen umfassenden Landstrich um Siby herum) ein.
Seit einigen Jahren gibt es ein Schulamt eigens für den Mandé, ein so genanntes Centre d’Animation Pédagogique (CAP). Dieses CAP ist Nachbar des CAAS und hält unter anderem seine Lehrerkonferenzen unter dem multifunktionellen Hangar auf dem Campus des CAAS ab.
Im CAAS finden auch jährlich Schulwettbewerbe und die intensiven Nachhilfe-Sommercamps statt, die dazu dienen, die Lücken des vergangenen Schuljahres ein bisschen zu schließen. An ihnen nehmen hunderte von Schüler(inne)n teil.
Durch den regelmäßigen und vertrauten Austausch mit den Fachlehrern des CAP auf der einen und dem Leiter der Grundschule von Kalassa auf der anderen Seite ist das CAAS auf die große Schieflage bei dem sogenannten second cycle gestoßen, den Klassen 7 bis 9 der eigentlich obligaten Grundschule. Mehr als einhundert jugendliche Schüler(innen) im Alter von 13 bis 16 Jahren machen sich zwei Mal am Tag auf den 3 km langen Marsch zu der hoffnungslos überfüllten Schule in Siby. Für diese Jugendlichen ist Schulbildung und die Beherrschung der wesentlichen Kulturtechniken, Lesen, Schreiben und Rechnen, der einzige Ausweg aus der ländlichen Armut.
Die Grundschule in Kalassa ist keine staatliche Schule. Sie gehört als école communautaire dem Dorf selbst und steht auf dörflichem Grund und Boden. Sie liegt im Ortskern und dient auf diese Weise zugleich als Versammlungsort. Dies war eine wesentliche Voraussetzung für die Förderung.
Mit diesem Bau ließ sich das bereits vorhandene Schulgelände sinnvoll ergänzen und einen Schulhof bilden. Das gesamte, zuvor ungeschützte, Gelände wird mit einer dichten Hecke umgeben und der Schulhof mit Schatten spendenden Bäumen bepflanzt. Im Zentrum des Schulhofs befindet sich eine Wasser-Entnahmestelle des, vom CAAS eingerichteten, dörflichen Trinkwassernetzes.
Um nicht allein dem oben beschriebenen Mangel an Schulplätzen abzuhelfen, sondern zugleich ein Beispiel zu setzen, wie eine solche „Mittelschule“ heute aussehen kann, ist das Gebäude grundsätzlich anders konzipiert als die regulären Schulgebäude. Es ist natürlich belichtet (Oberfenster und Glas-Louvres), klimagerecht orientiert (Ost-West) und quer belüftet. Man kann aus den Klassenzimmern hinausschauen. Es ist rundum beschattet und von Bänken umgeben. Das Schulgebäude ist an das dörfliche Stromnetz angeschlossen. Beleuchtung und Ventilatoren ermöglichen die Nutzung auch abends und in der heißen Zeit.
Zur Finanzierung des Baus dieser Schule haben großzügige private Spenden beigetragen. Den Betrieb des schwierigen ersten Schuljahres fördert eine Spende des Häuser der Hoffnung – Schulbildung für Afrika e.V. in erheblichem Maß.