Siby

Siby ist eine eher moderne ländliche Kleinstadt im Südosten Bamakos und liegt an einer der derzeit besten Asphaltstraßen des Landes, fünfzig km von der Hauptstadt entfernt. Siby ist zugleich der Hauptort (chef lieu) der 21 weitere Dörfer umfassenden ländlichen Gemeinde gleichen Namens von etwa 20.000 Einwohnern.

Diese Kleinstadt verfügt über alle in Mali üblichen „modernen“ Einrichtungen: eine Krankenstation, eine Schule, ein Bürgermeisteramt, eine Sous-Préfecture (Sitz des Unterpräfekten), je einen Mobilfunkmast der beiden großen Gesellschaften des Mobilfunks in Mali (Orange und Malitel), eine Forstverwaltung, eine Stromversorgung der Energies du Mali (EdM) und eine kleine Wasserversorgungsanlage – Adduction d’Eau – bestehend aus einem Bohrbrunnen, einem Wassertank und einem rudimentären Leitungssystem, mit Einzel- und Sammelanschlüssen.

Ein knappes Dutzend Campements, einfache Ansammlungen von Hütten für Gäste, sowie drei „Hotels“ – kaum von jenen zu unterscheiden – sind Ausdruck überzogener Erwartungen an den Tourismus. Gäste aus dem Ausland zählen heute zu den Ausnahmen.

Von Bamako aus kommt man am Ortseingang zunächst in den modernen Stadtteil Kakala. Im Zentrum liegen links der Straße die beiden größten Viertel: Sabankoro und Djinkono: rechts der Straße das dörfliche Dissoumana. Am südlichen Rand bildet sich ein rasch wachsendes neues, fünftes Stadtviertel: Kenjekouma.

Siby ist keine ‚normale‘ oder durchschnittliche Gemeinde von den mehr als siebenhundert von Mali, sondern wegen der Nähe zu Bamako und den damit verbundenen Bauerwartungen eine ganz besondere. Siby gehört zum Kreis von Kati, dessen umfängliche Verwaltung vor allem mit – oft strittigen – Grundstücksgeschäften im Speckgürtel der Hauptstadt zu tun hat.

Die größte Besonderheit des Ortes ist sein samstäglicher Wochenmarkt, der wichtigste westlich von Bamako. Dann erkennt man die Stadt nicht wieder.

 

1 / Januar 2018