Mangos, der Verkauf

Korotoumou Doumbia trägt ihre heutige Ernte, 120 Mangos, zur Aufkaufstelle. Im Schatten eines großen Mahagony-Baumes am Ende des Feldwegs warten die Händlerinnen aus Bamako mit ihren Körben und Kartons.

Korotoumous Aufkäuferin, mit Kleidung und Gehabe aus der Hauptstadt, schaut sich jede einzelne Mango an und nimmt nur neunzig von ihnen. Sie zahlt Korotoumou 100 FCFA (15 Cent) pro Stück auf die Hand. Dieser hohe Preis, sagt die Händlerin, gilt zu Beginn der Ernte für kurze Zeit, dann fällt er auf etwa vier Cent pro Mango. In Bamako erzielt sie im Moment 125 FCFA.

Ein Viertel der heutigen Ernte hat Korotoumou Doumbia nicht verkaufen können. Was man nicht gleich verzehrt, wird in Streifen geschnitten und in der Sonne getrocknet, die sich drei Monate lang halten.

Mangos sind keine afrikanischen Früchte. Die Franzosen haben sie um die Wende zum 20. Jahrhundert eingeführt. Die Haine hoher Mangobäume stammen noch aus der Kolonialzeit. Die Gegend um Siby ist eines der drei bevorzugten Anbaugebiete. Hier beginnt die Ernte früher als andernorts und endet später.

Malische Hausfrauen unterscheiden fünf Sorten von Mangos und wissen, welche sie wofür verwenden. Siby-Mangos (Sorte Krouba) riechen und schmecken gut und sind dazu noch transportfest. Die traditionellen Sorten enthalten allesamt wenig Fruchtfleisch und Saft, dafür aber Fasern im Übermaß. Zur Verarbeitung sind sie deshalb wenig geeignet.

Die kleinen, wirklich unreif grün geernteten, sind dagegen richtige Massenware. Von deren verblüffenden Wegen nach der Ernte berichtet in Kürze ein nächster Blog.

 

36 / April 2019