Das Hochzeitspaar: Der Mann ist 24 Jahre alt, die Frau 18 Jahre. Beide stammen aus Siby. Die Verlobung hatte vier Jahre zuvor stattgefunden. Da war das Mädchen grade 14 Jahre alt. Sie fand statt bevor der Mann ins Ausland ging.
Der Bräutigam arbeitet in Norditalien, in der Nähe von Bologna, in der Landwirtschaft. Einmal im Jahr kommt er für ein paar Wochen nach Hause.
Ein Griot (Stadtschreier) ist von Haus zu Haus gegangen und hat zur Hochzeit eingeladen. „Le mariage était grandios“, sagen die Leute. „Eine aufwändige Hochzeit“, mit mehr als 100 Gästen.
Alle Gäste bekommen zu essen; das gehört zwingend dazu. Die Tanten der Braut besorgen die Küche. Drei Kessel à 50 Liter sind gemietet, zwei für den Reis, einer für die Zwiebelsoße. Der Reis wird in Schüsseln verteilt. Viel Reis, wenig Soße. Die Familien gruppieren sich jeweils um eine Schüssel. Man isst mit der Hand. Die Männer gehen früh, die Frauen bleiben länger und feiern.
Das größte (und wichtigste) Hochzeitsgeschenk ist ein pousse pousse, ein Handkarren samt Kanistern. Den schenkt die Mutter der Braut. Damit wird das Wasser an der Zapfsäule oder vom Brunnen geholt.
Frauen schenkten hauptsächlich Kalebassen. Die dienen als Schüsseln und Vorratsbehälter. Die Braut hat mehr als 20 Kalebassen geschenkt bekommen. „Davon kann man nie genug haben.“
Es war eine aufwändige und teure Hochzeit, sagen die Leute. „C’était un mariage très couteux.“ Manche gaben Geld als Hochzeitsgeschenk. Das Brautpaar bekam 200.000 FCFA (300 Euro) in bar.


