Die Frauengruppe spielt zu Hochzeiten, Taufen, an nationalen Feiertagen und zu anderen Gelegenheiten auf, etwa einer guten Ernte. Da gibt es zu Essen und „etwas Geld“. Früher war die Beschneidung der Jungen – mit zwölf bis fünfzehn Jahren – einer der häufigsten Anlässe; heute geschieht das im Alter von sechs bis acht Monaten ohne jeden tamtam. – Oft vergehen mehrere Monate ohne Anlass für Musik.
Die Musikgruppe (Benkadi) gibt es seit über zehn Jahren. Sie besteht aus sechs Musikerinnen. Alle sind in Dissoumana geboren und aufgewachsen, einem Viertel von Siby.
Zwei Frauen schlagen im Wasser schwimmende Kalabassen (das erzeugt einen besonderen Klang); eine von ihnen singt dazu. Zwei Frauen schütteln kleine Diabadas, eine weitere eine Dissaflenim – zwei Arten Kalabassen zum Rasseln, von Netzen mit Kaurimuscheln umgeben. Eine Frau trommelt auf einem Plastikkanister.
Die vier älteren Frauen sind Analphabetinnen, die beiden jüngeren sind zur Schule gegangen. Das Musizieren haben sie von ihren Müttern und Großmüttern gelernt. Musik machen können alle, es ist nicht einer bestimmten Ethnie oder Gruppe vorbehalten. „Man muss es nur wollen und die Geduld aufbringen, viel zu üben.“
Aus ihrem Repertoire spielen die Frauen drei Lieder von besonderer Bedeutung: Dunamba: Ein hoher Gast aus der Fremde wird begrüßt. Flademai: Gegenseitige Hilfe führt in eine bessere Zukunft. Djidoumba: Der Fluss ist tief. Von seinem Weg kann man ihn nicht abbringen. Das Leben unter Wasser ist ein Mysterium. In der Tiefe des Flusses ist das Flusspferd in völliger Sicherheit.