Von Bamako aus führt die Nationalstraße Nr. 5 in südöstlicher Richtung nach Guinea, immer etwa parallel zum Fluss Niger auf der linken Seite und der Falaise (Steilwand) der Mandingo-Berge auf der rechten Seite.
Diese vom Fluss Niger in Jahrmillionen ausgehöhlte Erosionskante des Mandingo-Plateaus verläuft malerisch, wild gezackt und steil abfallend. Manche härteren Felsformationen sind wie Inselberge stehen geblieben, so das spitz zulaufende Wahrzeichen des Örtchens Kamalek vor Siby oder der zylinderförmige Felsen am Ortsausgang von Siby.
Am bekanntesten ist aber der vier Kilometer hinter Siby gelegene Felsbogen, des Kamandjan (l’arche de Kamandjan), benannt nach dem Gründervater und König von Siby, Kamandjan Kamara, aus dem 13. Jahrhundert; erst unlängst, im November 2017, in die Liste der nationalen Denkmäler aufgenommen. An diesem geheimnisvollen Ort, der Sage nach durch einen magischen Akt des mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Königs entstanden, trafen sich die Großmeister der okkulten Künste.
Siby gehört zum Kernland des Mandé, dem Zentrum des legendären Reiches von Mali, das sich im 13. und 14. Jahrhundert von der Sahara im Norden, über die Küste Senegals im Westen und die ivorische Savanne im Süden bis in den Niger-Bogen im Nordosten erstreckte. Der Mandé ist die Heimat der Bambara und der Malinke.