Arachis hypogaea (Erbse unter der Erde)

Im Juni beginnt die Aussaat der Erdnüsse; Reifezeit: vier Monate für die bessere Qualität, drei für die mindere, Ernte: Oktober.

Für die mühselige Arbeit der Aussaat tun sich Frauen in kleinen Gruppen zusammen. „Das ist so anstrengend, kein Mann will das machen. Ich selbst könnte es gar nicht.“ Brehima Coulibaly (Bild unten links), der mit uns am Feldrand steht, macht dazu die typische Bewegung, wie die Frauen mit durchgedrückten Beinen, Gesäß in der Höhe und abgewinkeltem Oberkörper die Samenkörner in die Kuhlen legen.

Das Saatgut hat seine zweite Frau, Kadiatou Doumbia (Bild unten rechts, mit ihrem Enkelkind), aus der letzten Ernte selektioniert. Im Abstand von fünfzehn Zentimetern wird je eine Erdnuss in ein halben Finger tiefes Loch gegeben und die Kuhle im Vorbeigehen mit dem Fuß geschlossen.

Auf Kadiatou Doumbias Feld waren sie zu acht. Die Frauen treffen sich gegen elf Uhr, dann ist die Hausarbeit erst einmal erledigt, und säen bis zum Nachmittag. Für die Aussaat auf dem Viertel Hektar haben sie drei Tage gebraucht.

Gegenseitige Hilfe heißt auch gegenseitige Verpflichtung. Wer wegen anderer Verpflichtungen oder Unpässlichkeit ausfällt, muss 750 FCFA (1,20 Euro) für den nicht geleisteten Arbeitstag in die Kasse geben. Der Arbeitstag der Männer wird mit 2.000 FCFA (3 Euro) veranschlagt. „Der beginnt aber auch weit früher und endet später.“

Bei besseren Böden, lässt man größere Abstände zwischen den Pflanzen. Durch Zugabe von Mineraldünger kann man bis zu sechzig Früchte pro Pflanze oder brutto ein Kilogramm ernten. Davon sind Kadiatou Doumbia und ihre Mitstreiterinnen weit entfernt. „Der Boden ist nicht sehr fruchtbar.“ Dreißig bis vierzig Früchte pro Pflanze gelten ihnen als reiche Ernte.

Seit hunderten von Jahren werden hier in Fruchtfolge (mit Mais und Hirse) Erdnüsse angebaut und die Böden sind ausgelaugt. „Ohne Mineraldünger geht gar nichts.“

 

27 / Oktober 2018