Tiga 2

Mehrere große, eiserne Plattform-Waagen stehen fest verankert auf dem samstäglichen Wochenmarkt. Hier werden die Erdnüsse gewogen. Es sind ausschließlich Männer, die sie bedienen.

Um die Wiege-Einrichtung herum herrscht großes Treiben und dichtes, aber gelassenes Gedränge. Eile und Weile. Die Frauen stehen oder hocken mit ihren Kindern neben den Säcken voll Erdnüsse. Sie reden, lachen, streiten und genießen die Abwechslung des Markttages, das wöchentliche Treffen und den Austausch mit anderen Frauen in der freudigen Erwartung, dass gleich eine für sie nicht unerhebliche Summe Geldes ausgezahlt wird, von der sie sich vielleicht leisten können, worauf sie oder ihre Kinder schon lange gewartet haben.

Alle warten darauf, ihre Erdnüsse in den Säcken oder Schüsseln wiegen zu lassen und unmittelbar danach zu verkaufen. Das Gewicht schreibt der Mann an der Waage mit einem Marker auf den Sack. Das Wiegen der Säcke mit über vierzig Kilogramm kostet 100 FCFA (15 Cent). Kleinere Mengen kosten die Hälfte, ganz kleine kommen kostenlos auf die Waage.

Die geöffneten Säcke mit den geschälten rosa oder länger gereiften dunkelroten Erdnüssen werden so präsentiert, dass der Aufkäufer die Qualität mit raschem Blick erkennen und abschätzen kann. 450 FCFA (67 Cent) pro Kilo gibt es für die gute, dunkle Erdnuss, vier Monate gereift; 400 FCFA für die helle, drei Monate gereift; 350 FCFA für mindere Qualität.

Die Transaktionen werden reibungslos und in Windeseile abgewickelt. Während wir da stehen, hat der Betreiber der Waage Mengen von 30 kg, 38kg, 39kg, 15kg gewogen, das Gewicht auf den Sack geschrieben und der Aufkäufer daneben hat den Frauen den Gegenwert in FCFA aus seiner Umhängetasche direkt auf die Hand gezahlt und die erworbenen Erdnüsse in einen seiner hinter ihm stehenden großen Säcke umgeschüttet.

Die Aufkäufer mit den dicken Bündeln von Scheinen kommen alle von dem gleichen Markt in Bamako: dem in Medina Coura; einen der beiden zentralen Erdnussmärkte in Mali.

 

9 / März 2018