Bogo Ja

„J’aime faire la décoration“ sagt Watifa Doumbia, 16 Jahre alt. Können und Leidenschaft hat sie von Ihrer Mutter. Alle Gebäude des großen Hofes sind aus Lehm, banco, und gut in Schuss. In den letzten Wochen haben Mutter und Tochter jedes Gebäude ihres Hofes bemalt. Letztes Jahr haben sie den zweiten Preis gewonnen.

Alle Farben kommen aus dem hiesigen Boden. Die Farben schwarz und braun findet man im Lehm der Umgebung von Siby. Für das strahlende gelb müssen die Frauen bis zu den Goldminen fahren, vierzig Kilometer entfernt. Andere Farben holen sie in Säcken von dreißig bis fünfzig Kilogramm aus der weiteren Umgebung.

Am 24. und 25. Februar fand die diesjährige und fünfte Edition des Bogo Ja statt, des von einem Franzosen vor Jahren ins Leben gerufenen concours de décorations de maisons en terre, einem Schönheitswettbewerb samt Preisverleihung für bemalte Lehmwände.

Das Festival endet mit dem parcours de visite et déambulation, der großen Besichtigung aller Häuser im Wettbewerb. Vierzig Preise wurden vergeben. Um Neid und Enttäuschung zu vermeiden, gibt es jedes Jahr die gleichen Zuwendungen: erster Preis ein Eselskarren samt Esel, zweiter Preis: eine Schälmaschine für alle Getreidearten, dritter und vierter Preis: je eine Schälmaschine für Erdnüsse. Alle weiteren Preise bestehen aus Nützlichem für Küche und Haushalt: großen Schüsseln, Kochtöpfen, 200-Liter-Fässern aus Plastik, Tontöpfen und anderem mehr.

In der Sprache der Bambara heißt Bogo Ja das Bild des Lehms.

 

7 / Februar 2018