Der Viehmarkt

Die Malinke sind Ackerbauern und das Ackerland am südwestlichen Rand des Manding-Gebirges bietet so wenig Weidefläche und öffentliche Allmende, dass Viehzucht hier nur eine Nebenrolle spielt.

Die Fulbe, Nomaden und Viehhirten im gesamten Sudan-Gürtel, ziehen nur wenig durch und das Vieh darf nur kurz nach der Ernte für ein paar Wochen auf die Äcker, um diese abzuweiden. Der Dung, den sie dabei hinterlassen, ist bei den Bauern begehrt, um die Böden der Gärten etwas anzureichern.

In der Savanne – denn hier befinden wir uns – sind Rinder, Schafe und Ziegen wesentlich kleiner als weiter oben im Sahel. So gering der Viehbestand, so klein sind die Viehmärkte selbst und so teuer ist das Fleisch. Mastrinder oder Milchkühe sind selten, Schafe etwas häufiger, am meisten findet man Ziegen aus kleinbäuerlicher Haltung.

Viehhändler, selbst auf einem so winzigen Vieh-Markt wie in Siby, sind die Fulbe. Sie warten auf die kleinen Bauern, die ein oder zwei Stück Vieh zu Geld machen wollen, um vom Erlös auf dem Wochenmarkt einzukaufen und die sich nicht leisten können, den ganzen Tag selbst auf einen Käufer zu warten.

Dem Bauern, der mit zwei kleinen (trächtigen) Ziegen auf seinem Motorrad angekommen ist, bieten die Händler 35.000 FCFA für jede Ziege, etwa mehr als 50 Euro, erstaunlich viel, den Gegenwert von 80 kg geschälter Erdnüsse bester Qualität.

 

23 / August 2018