Markttag in Kourémalé

Fünfundsechzig Kilometer südwestlich von Siby stößt die Route Nationale No. 5 beim Ort Kourémalé auf die Grenze nach Guinea. Der Ort gehört zur Kommune von Narena, ist aber weit größer als der chef lieu der Kommune.

Kourémalé ist eine aufstrebende Grenzstadt mit einer breiten Asphaltstraße, die den Ort teilt und bestimmt. Die Stadt wird von Händlern dominiert. Unter ihnen spielen Wahabiten offensichtlich eine besondere Rolle, denn hier sieht man, anders als in Siby, viele verschleierte Frauen, manche sogar mit Burka.

Vor Jahrzehnten hat sich in Kourémalé ein Wochenmarkt am Montag etabliert. Er ist von der besonderen Lage des Ortes an der Grenze bestimmt. Man findet vor allem unverzollte Waren aus dem Nachbarland Guinea und weiteren Ländern West- und Nordafrikas: wax prints (Batikdrucke) aus Guinea, bedruckte Baumwollstoffe aus Gambia, Säcke von Gemüsezwiebeln aus Marokko, fripperie (Altkleidung) aus Europa neben den üblichen Billigprodukten, mit denen chinesische Hersteller die afrikanischen Märkte überschwemmen.

Erweitert und modernisiert wurden die Marktanlagen, als mit der Einführung der Dezentralisierung in den 1990iger Jahren den Kommunen in Mali Investitionsfonds zur Verfügung standen. Im Fall von Kourémalé – wie an vielen anderen Orten – investierte man diese Mittel in den Markt.

Daneben gibt es natürlich noch immer den traditionellen ländlichen Markt für lokale und regionale Gemüse. Die Töpfe der Garküchen sind übrigens deutlich größer als anderswo; Ausdruck lebhafter Nachfrage.

 

30 / Dezember 2018