Katakatani

Lasten sind in Afrika ein immerwährendes Problem, alles muss man tragen oder schleppen. Wie hilfreich, wenn man stattdessen ein Gefährt hat. Darauf packt man so viel, wie eben geht. Der mit mindestens zwanzig Säcken beladene Katakatani transportiert ungeschälte Erdnüsse von Siby zum Hauptmarkt nach Bamako.

Unter solcher Last gehen die Fahrzeuge und Motoren rasch in die Knie und bald beginnt die bricolage, das Basteln und Improvisieren, der Not und dem Mangel an Ersatzteilen gehorchend. Zu Wartung und Reparatur der Katakani ist ein Netzwerk von Werkstätten entstanden.

Katakatani, „bring, bring“, heißt das Dreirad auf Bambara nicht umsonst: Ausdruck der neuen, schnellen Zeit. Abertausende von ihnen fahren inzwischen in der Hauptstadt Bamako und Tag für Tag nimmt ihre Zahl auch in den Landstädtchen zu. An den landwirtschaftlichen Umschlagplätzen dienen sie zum Lastentransport wie als Sammeltaxis.

Im Karton reisen sie an, aus China, die Gefährte. In Mali werden sie nur noch zusammengeschraubt. Seit etwa zehn Jahren sind die Dreiräder das moderne Transportmittel mit Pritsche, bestens geeignet für den Arbeitsalltag, wendig und schnell im Vergleich zum Eselskarren oder Pferdewagen, und verwendbar überall dort, wo der Zustand der Straße oder der Piste ein so schnelles Gefährt zulässt.

Vor zehn Jahren kostete das motorisierte Dreirad 800.000 FCFA (1.250 Euro), heute fast 2.000 Euro; bei Tagelöhnen auf dem Land zwischen 4,50 und 9 Euro eine erhebliche Investition. – Große Händlerinnen mögen solche Gefährte besitzen, chauffieren sieht man ausschließlich Männer.

 

33 / Februar 2019