Cheick Amala Diallo stammt aus der Region von Segou und lebt seit vier Jahren in Siby. Seit vier Jahren verkauft er hier mit seinem dekorierten Handwagen ambulant Schönheitsartikel: Seifen, Parfums, Hautcremes, Duschgel, Deodorant zu Preisen zwischen 500 und 3.000 FCFA (75 Cent und 4.50 Euro). „Mein pousse pousse„, so nennt der Volksmund diese Wagen, „ist meine Boutique, das war meine Idee.“
Seine Ware kauft Cheick Amala Diallo ausschließlich auf dem großen Markt in der Hauptstadt Bamako. „Da findet man alles.“ Dort kauft er en gros ein und verkauft die Artikel hier in Siby en detail. Seine Marge variiert zwischen 25 und 50 %.
In der Zeit der Mango-Ernte (für die ist Siby berühmt) kann er schonmal 100.000 FCFA (150 Euro) am Tag umsetzen. Während der Regenzeit dagegen zwischen 7.500 und 10.000 FCFA (11 und 15 Euro).
Seine Kunden sind vor allem Frauen, sie mögen die Hautcremes und Parfum, aber auch Männer. Der Renner ist das Parfum; die kleine Flasche à 500 FCFA (75 Cent) und die große à 3.500 FCFA (5 Euro).
Cheick Amala Diallo wohnte anfangs beim Imam der großen Moschee von Siby. Inzwischen mietet er 2 Zimmer. Er war verheiratet, ist geschieden und wieder Junggeselle, wie er sagt. Zwei Mal im Jahr besucht er seine Familie in Segou.
Zuvor, in Segou, war Cheick Amala Diallo Landwirt und hat sich in der Großfamilie um Ackerbau und Viehzucht gekümmert. „Wir waren zu viele in der Familie, deshalb bin ich gegangen.“
Nach Siby ist er zufällig gekommen. „Ich musste Geld verdienen und irgendwann kam mir die Idee. Ich sah Frauen am Strassenrand Drogerieartikel verkaufen und dachte, das könnte man noch besser ambulant machen.“ In einem Dorf kaufte er für 45.000 FCFA (66 Euro) einen Handwagen. „Den habe ich für meine Waren umgebaut und geschmückt.“
Mit dem Handwagen zieht Cheick Amala Diallo seit nunmehr 4 Jahren durch Siby. Immer an einem bestimmten Wochentag durch eines der 6 Quartiere: Montag durch Sabacoro, Dienstag durch Djincono, Mittwoch durch Kamala, Donnerstag durch Kalassa, Freitag durch Kignekouna und am Samstag auf dem Wochenmarkt.
Am Sonntag, dem Tag nach dem Wochenmarkt, haben die Frauen etwas Geld in der Tasche, um Parfum, Pomade oder Seife zu kaufen. „80% meiner Waren verkaufe ich an Frauen, 20% an Männer.“

