Eine Garküche in Siby

Sitan Koné betreibt eine Garküche in Siby. „Die hatte ich schon lange bevor die Strasse asphaltiert wurde.“ Das ist mehr als vierzig Jahre her.

Das kleine Restaurant ist an 7 Tagen der Woche geöffnet, von 6 bis 20 Uhr. Für die Zubereitung der Speisen verwendet Sitan Koné Töpfe mit großem und größtem Fassungsvermögen.

Zum Frühstück gibt es Fleisch mit Soße. Mittags gibt es Reis mit Zwiebelsoße oder mit Erdnusssoße – das hängt vom Wochentag ab.

Jeden Tag kauft Sitan Koné 13 kg Reis für 15.000 FCFA (23 Euro) und Fleisch für 10.000 FCFA (15 Euro). Und die Zutaten für die Soße: Ernusspaste für 4.000 FCFA (6 Euro), Zwiebeln für 5.000 FCFA (7,50 Euro).

In der Regenzeit ist das Restaurant häufig voller Kunden. Der Preis der Mahlzeiten variiert zwischen 200 und 1000 FCFA (30 Cent und 1,50 Euro). Die meisten Kunden nehmen die Mahlzeit zu 200 oder 300 FCFA (30 oder 45 Cent).

Ihre Einnahmen liegen mal bei 12.500 FCFA (knapp 20 Euro)  am Tag, mal bei 10.000 FCFA. „Und manchmal“, sagt Sitan Koné, „verdiene ich auch fast gar nichts.“ 

Für den Platz am Straßenrand, den sie belegt, zahlt sie jedes Jahr 15.000 FCFA (23 Euro) Steuern an die Kommune.

In Guinea, dem westlichen Nachbarstaat, hat Sitan Koné 19 Jahre lang das Gleiche gemacht. „Da war mein Geschäft aber viel größer.“ Zwei Sack Reis à 20 kg jeden Tag, plus Fleisch. Ich hatte 4 Mädchen die für mich arbeiteten.“ 

„Meinem Mann ließ ich drei Mahlzeiten am Tag bringen: morgens, mittags und abends.“ Ihr Mann war Wiederverkäufer. Eines Tages hatte er ein Problem mit einem seiner Partner. Es ging um 3 Mio. FCFA (4.500 Euro). „Man wollte ihn ins Gefängnis stecken. Ich habe ihn ausgelöst.“ 

109 / September 2025