Soudani

Fatoumata Kamara stellt Seife her, nicht zum Verkauf, sondern zum persönlichen Gebrauch der Familie, ihrer Kinder, ihres Mannes insbesondere ihrer Mutter, die keine andere Seife benutzen mag. Das Rezept zur Herstellung hat sie von ihr übernommen.

Mit drei Steinen arrangiert Fatoumata ihre Feuerstelle. Darauf bringt sie in einem gußeisernen Topf Wasser zum Sieden. Darein gibt sie zwei Beutelchen Katani, Kaliumkarbonat, (Pottasche), auf dem Markt für je 500 FCFA (75 Cent) zu haben. Danach fügt sie vier Kilo geschälte und fein zerstampfte Erdnüsse hinzu.

Mit einem dicken Holzstab rührt Fatoumata ohne Unterlass die Masse um. Zwischendurch gibt sie den Rührstab an ein Mädchen ab. Unter häufiger Kontrolle der Konsistenz siedet die Masse für mehr als eine Stunde.

Sobald die Seife die gewünschte Beschaffenheit erreicht hat, wird sie vom Feuer genommen. Fatoumata lässt sie etwas abkühlen, taucht ihre Hand in Wasser, entnimmt jeweils eine handtellergroße Portion und legt sie auf ein Tuch. Die Fladen lässt sie leicht antrocknen und fügt dann jeweils zwei zu einer Kugel zusammen; achtzehn Stück Seife.

Alle traditionell hergestellte Seife nennt man auf Bambara Soudani. Der Begriff stammt offenbar vom Wort soude (Soda) ab, aus der man Natronlauge herstellt. Tatsächlich verwendet man zur Seifenherstellung jedoch Pottasche, eine ebenso weiße Masse.

Zur Körperpflege schlägt man die Seife in ein Stück Tuch. Sie eignet sich auch zum Wäsche waschen. Alte Frauen schwören darauf.

 

53 / Juli 2020