Fourana

Gefegt wird morgens und abends, immer in gebückter Haltung. Mit kurzem Besen wird das Innere der Hütte vom Staub befreit. Nach einem Monat ist der Fourana abgenutzt. So nämlich heißt der Handbesen aus den elastischen Halmen des festen Saran Grases (auf Malinke), sida stipulata.

Dieses Gras wächst im Busch. „In der Gegend wo die Mangobäume stehen und noch ein Stück weiter.“ Im September – Oktober wird es mit der Sichel geschnitten; Frauenarbeit. Jede kann so viel schneiden, wie sie tragen und zu Hause lagern kann. Einzige Konkurrenz sind die Rinder, die diese Pflanzen gerne fressen.

Der Weg zu der Fundstelle ist weit. An fünf aufeinander folgenden Tagen waren die Frauen zu viert unterwegs, von morgens bis abends, von Sonntag bis Donnerstag, am Freitag ist Moschee und am Samstag Markt. „Beim Gehen redet man miteinander, da spürt man die Entfernung nicht.“

Die Ernte endet, sobald certains hommes ab November heimlich und gegen alle Vorschriften kleine Buschfeuer legen, um Perlhühner, Kaninchen, Hasen und andere Kleintiere zu jagen.

Von den zwölf Garben Halme, die Kouroutoumou geschnitten und nach Hause getragen hat, befinden sich acht noch im Lager; ihr Notgroschen. Vier Garben hat sie bereits zu Besen gebunden und verkauft.

Aus einer Garbe fertigt sie in einer Stunde achtzehn bis zwanzig Handbesen; eine leichte Arbeit – „die mache ich richtig gerne“. Für die zwanzig Stück hat sie auf dem Markt 5.000 FCFA (7.50 Euro) erzielt; genug für die condiments (Zutaten zur Soße) der Woche.

Fourana muss man auf dem Wochenmarkt nicht suchen. Manche Frauen stellen die Handbesen professionell und in großen Quantitäten her. Manche Besen sind nur einfach zusammen gebunden, andere mit festem Band umwickelt und am unteren Ende abgerundet, damit sie gut in der Hand liegen. Der Einheitspreis auf dem Markt von Siby liegt – unabhängig von Art und Form – bei 250 FCFA (37 Cent) pro Stück.

 

45 / Dezember 2019