Kori heißt Baumwolle auf Bambara, und Koribo dessen Ernte. In jedem der 21 Dörfer der ländlichen Kommune von Siby wird Baumwolle angebaut. Aufkäufer ist die staatliche OHVN (Organisation de la Haute Vallée du Niger). Sie streckt den Bauern die Düngemittel vor. Die Bauern verpflichten sich im Gegenzug, ihre Ernte an die OHVN abzugeben. Dieses Jahr zahlt die OHVN dem Bauern 250 FCFA (37,5 Cent) pro Kilogramm Baumwolle abzüglich der Kosten für den Dünger.
Kongola, eines der 21 Dörfer der Kommune, liegt fünf Kilometer südlich von Siby. Hier bauen fast alle unter anderem Baumwolle an. Am Weg aus dem Dorf hinaus liegen links Maisfelder und rechts zwei durch einen Fussweg getrennte Baumwollfelder. Die weißen Bällchen leuchten von weitem.
Oumar Keita ist bei der Baumwollernte. Dieses Jahr hat er gemeinsam mit seinem Sohn drei Hektar Baumwolle angebaut, jeder anderthalb. Unter einem Karitébaum türmt sich seine Ende November großenteils eingebrachte Ernte. Sechs Erntehelfer haben sie in fünf Tagen gepflückt, in 180 Arbeitsstunden.
Das Gewicht seiner Ernte schätzt Oumar Keita auf 1,3 Tonnen, 900 kg pro Hektar, die sind rund 325.000 FCFA wert (500 Euro). Der Ertrag dieses Jahres sei mittelmäßig. Im besten Jahr lag er auf der gleichen Fläche bei 2,2 t; im schlechtesten (letztem) Jahr bei 800 kg.
Die Einnahmen aus der Baumwollernte dienen nur für Sonderausgaben der Familie: zum Beispiel Schulgebühren, Krankheit oder Investitionen wie den Kauf neuer Zugochsen.