In Siby gibt es inzwischen vier Waschstationen für Mopeds und Motorräder. Mohamed Keita, aus Siby selbst, dort auch zur Schule gegangen, 24 Jahre alt, frisch verheiratet, hat 2019 als erster eine solche Waschstation eröffnet, direkt am Rand der Route National Nr. 5 und wenige Meter von der zentralen Kreuzung des Ortes entfernt. Zuvor hatte er an der gleichen Stelle einen kleinen Verkaufsstand für Benzin, das man für Mopeds literweise in Flaschen verkauft. Der hat sich nicht gelohnt.
Mohamed Keita hat der Waschstation den Namen seines Großvaters gegeben: Tonkoba. „Tonko“ wird ein Junge gerufen, dessen Mutter seine Geburt nicht überlebt hat. „Tonkoba“ nennt man ihn, wenn er das Erwachsenenalter erreicht und eine eigene Familie gründet.
Seine Waschstation ist an sieben Tagen der Woche geöffnet. Das meiste spielt sich jedoch um den Markttag herum ab. Er beschäftigt drei junge Männer. Einer öffnet morgens, die beiden anderen kommen später. Als Tagelöhner verdienen sie 1.000 FCFA am Tag (1,50 Euro) plus eine Mahlzeit.
Bei ihm kostet eine Motorradwäsche 300 FCFA (45 Cent), bei den anderen, sagt er, 400 bis 500 FCFA. Zwei, drei Autowäschen sind auch dabei, jede zu 1.000 FCFA. An einem beschäftigten Tag werden 20 bis 25 Motorräder gewaschen. Am Markttag kommen viele völlig verschmutzt aus dem Busch.
Miete braucht Mohamed Keita nicht zu zahlen. Das Grundstück gehört seiner Familie. Der Ausbau und die Ausstattung der Waschstation, zwei niedrige Mauern und der Estrich dazwischen, haben ihn 300.000 FCFA gekostet (450 Euro). Der Kärcher 150.000 FCFA (225 Euro), dazu noch ein Fass, Schläuche und zwei Eimer.
Die Waschstation verbraucht bis zu 150 Kanister (á 10 Liter) Wasser am Tag, das kostet ihn 1.500 FCFA (2,25 Euro), der Motor des Kärchers Benzin für 900 FCFA (1,40 Euro) am Tag und die Wartung des Motors 3.000 FCFA (4,60 Euro) pro Monat.
Aus dem Rathaus, fast nebenan, kam mal jemand wegen der Steuer vorbei, erschien aber nicht wieder.