Es hat gut und gleichmäßig geregnet. Anfang August stehen die Pflanzen auf den Mais- und Hirsefelder halbhoch. Auf den Erdnussfeldern wird gejätet; mit krummen Rücken und der kurzstiligen Hacke oder per Ochsengespann. Frauen- und Kinderarbeit.
Moussa Konaté ist Besitzer von zwei Pflugochsen. Beide hat er von seiner Familie. Jeder ist 200.000 FCFA (300 Euro) wert. Beide haben das gleiche Alter wie einer seiner Söhne, zehn Jahre.
Trainiert hat er beide Ochsen selbst. „Das ist nicht allzu schwierig.“ Den Kindern beizubringen, wie man mit dem Ochsenpaar umgeht, hat nicht länger als einen Tag gedauert, sagt er.
Zusammen mit Moussa Konatés beiden Söhnen kann sein Ochsenpaar am Tag (von acht bis ein Uhr mittags) einen halben Hektar bearbeiten. Danach müssen sich die Tiere auf dem Feld ausruhen. Später reiten die Kinder auf deren Rücken nach Hause, sofern diese das zulassen; nicht alle tun das.
Die Ochsen erledigen drei Arten von Feldarbeit: Pflügen (am Schwersten), Unkraut jäten (auf den Fotos) und Säen. Für das Saatgut wird eine kleine kastenförmige Vorrichtung angebracht.
Moussa vermietet die Ochsen auch. Zum Preise von 4.000 FCFA (6 Euro) fünf Stunden pro Tag.
Pflüge und Ochsenanspannung gibt es in Kalassa nicht seit der Kolonialzeit, wie man vermuten würde, sondern erst seit 1962, als Sekou Touré, Präsident des im gerade unabhängig gewordenen Nachbarlandes Guinea diese propagierte und Animateure über die Grenze schickte.